Rettende Träume

Ein Körper voller Qualen: Abgerissene Haut, durchstochenes Fleisch und glühend heiße Nägel, die sich in die Augen bohren. Das ist es, was man auf den ersten Blick sieht. Erst im nächsten Moment wird einem bewusst, dass das Bild auch eine merkwürdige Ruhe ausstrahlt. Mit klaren Linien, einer Zweidimensionalität, herbeigeführt durch den flachen Schatten am Rand der Figur und den simplen Hintergrund wirkt das Werk trotz des brutalen Inhaltes seltsam und eindringlich hypnotisierend.

Kunst ist für Helena oft eine Möglichkeit, negative Emotionen zu verarbeiten. Es ist heutzutage fast unmöglich, sich den Medien und den einhergehenden gesellschaftlichen Herausforderungen komplett zu verweigern. Wir leben unter permanenter Begleitung der Effekte, die geringe politische Aufklärung oder auch Umweltschäden jetzt und in Zukunft haben werden. Die gefühlte Ohnmacht gegenüber diesen Situationen ist es auch, die die Künstlerin hier verarbeitet.

Der Hals festgezurrt – mit jeder Bewegung vergrößert sich der Schmerz. Erst durch das Innehalten, Fokussieren und Malen der feinen Linien, schafft es Helena die Situation für sich zu verarbeiten. Sie verbannt ihre eigene gefühlte Hilflosigkeit auf ein Stück Papier innerhalb ihres Werkes und bringt dadurch Distanz zwischen sich und eine ansonsten lähmenden Angst. Dadurch kann sie mutig vorangehen, um ihre Zukunft selbst zu gestalten, statt sich ihren Weg durch Ängste oder gesellschaftliche Erwartungen vorgeben zu lassen.