Die Dreiköpfigen

Drei grotesk verzerrte Gesichter unterschiedlichen Ausdrucks teilen sich eine Kopfform und wirken durch unruhige, neonfarbene Linien miteinander verbunden. Die anhaltende Beklommenheit des Werkes wirkt intensiv auf die Betrachtenden ein. Das Geschehen ist unscharf, in Bewegung und erscheint ungeklärt.

Auch hier ist es ein Zwiespalt, der die Künstlerin zur Erstellung des Kunstwerkes bewegte. Es spiegelt den Gedankenfindungsprozess in einer emotional sensiblen Situation wider. Die nach außen ruhig scheinende Fassade des eigenen Gesichtes verbirgt oft weitere Gedanken und Emotionen. Ein Schrei der Hoffnungslosigkeit oder doch der beschwichtigende und um Hilfe bittende Blick sind nur zwei der Beispiele, zwischen denen wir, ebenso wie die Linienführung des Bildes, hin- und herschwingen, bis am Ende ein Gedanke oder eine Emotion die Oberhand gewinnt und es schafft, nach außen zu dringen.

Das Betrachten des Werkes ist fast eine Herausforderung. Wie bei alten Bildern mit 3D-Effekt, die man ohne Brille ansieht, wirkt alles zunächst chaotisch und undurchsichtig. Diese Eindrücke veranschaulichen Helenas Gefühlswelt jedoch sehr treffend. So sind die Neonfarben kein unmittelbarer Blickfang, sondern ein blendender Schutzmechanismus, der in einer Drucksituation den nötigen Raum schafft, sich erst einmal mit den eigenen Gedanken zu befassen und zu sich selbst zu finden, bevor man erneut in dieser großen und komplizierten Welt funktionieren kann.