Der Weg des Tagpfauenauges

Ein grüner Apfel dominiert das Bild und wird selbst zu einem Objekt, das Leben spendet, während die Umgebung mit kahlen Bäumen und sandig-lehmiger Landschaft jegliches Leben vermissen lässt.

Das Werk fand 2012 mit einigen Wassertropfen seinen Anfang, die René auf einer Frucht malen wollte. Durch seine Leidenschaft zum Experimentieren mit verschiedenen Maltechniken findet er immer neue Ansätze, die ihn inspirieren, spielerisch das entstehende Bild zu erkunden. In diesem Fall übte er sich an den ausgetrockneten Stellen um den Stiel sowie an Wolken.
Gerade die Wolken wirken durch unterschiedliche Techniken auf keinem seiner Werke gleich, auch wenn sich die gewählte Struktur mit blauem Himmel und rotem Untergrund oft wiederfindet.

Jahre später verirrte sich ein Tagpfauenauge in das Zimmer des Künstlers. Von diesem Zufall inspiriert, entwickelte er das Gemälde weiter, bis es schlussendlich den gesamten Lebenszyklus eines Tagpfauenauges abbildete: von der Raupe zur Puppe bis hin zum Schmetterling.

Er selbst sieht das Werk als einen kleinen Liebesbrief an die Natur und an die uns umgebende Schönheit, die uns kostbare Momente schenkt. Aber auch diese Sichtweise stellt nur eine von vielen dar. René legt sich nicht auf die eine Bedeutung seines Bildes fest, sondern möchte, dass jede:r seine ganz persönlichen Assoziationen entwickelt. Denkt man zuerst an die lebensspendende Kraft der Natur oder doch eher an die Vergänglichkeit aller Lebewesen?

Vielleicht reicht es aber auch einfach aus, sich des schönen Farbenspiels zu erfreuen – ein Genuss, der viel öfter zugelassen werden sollte.