Aufgewühlt

Die Gischt der Wellen streift die Meeresoberfläche parallel zum Horizont, während die Sonne langsam hinter der Erdkrümmung verschwindet und ihren Platz an dunkle, herannahende Wolken und die Nacht übergibt. Wasser war schon immer eines von Iris‘ Lieblingsthemen. Angezogen von der Tiefgründigkeit sieht sie vor allem eine nicht definierbare Weite und Freiheit, die sie ermutigt Grenzen zu überschreiten.

Dieses Werk ist ein recht klassisches Motiv, welches im künstlerischen Schaffen von Iris einen besonderen Stellenwert einnimmt: Als Aufgewühlt entstand, fand sie nach längerer Pause zur Kunst zurück. Des Weiteren ist es eines der Bilder, die 2017 in einem Atelier auf Rügen entstanden, wo sie sich nicht nur neue Maltechniken aneignete, sondern auch lernte zu abstrahieren, loszulassen und sich nicht in jedem Detail zu verlieren.

Das Bild repräsentiert vor allem die Grundstimmung der Künstlerin zu jenem Zeitpunkt: Unklarheit über ihre Zukunft. Sollte sie die Landwirtschaft an den Nagel hängen? Sich komplett der Kunst widmen? Oder sich doch wieder der Altenpflege zuwenden? Diese Unruhe und Unsicherheit spiegelt das Bild wider. Während das Leben weiter voranschreitet, die Sonne unverändert am Horizont verschwindet, bleibt die chaotische und unberechenbare Energie der Meereswellen, die sowohl Gefahr als auch neue Möglichkeiten versprechen und uns zu einer Entscheidung drängen.