Mal schnell fotografiert, ausgedruckt und fertig?

Wohl kaum - Eine Odyssee der Irrungen

Wie schwer es ist, ein herausragendes Druckergebnis für Fineart-Prints zu liefern, ist auf den ersten Blick gar nicht klar. Eines ist sicher: Einfach fotografieren und ausdrucken reicht nicht.

Wir wollen euch nachfolgend einige unserer Stolpersteine zeigen und ein wenig in die Hintergründe der Kunstdruckreproduktion einführen.

Pigmentfarben & Büttenpapier

Wir glauben fest daran, dass Kunst ein Erlebnis ist. Nicht nur der Inhalt und die Gefühle, auch das Haptische soll nicht zu kurz kommen. Wer unseren ausführlichen Artikel dazu noch nicht kennt, für den gibt es nochmal einen kleinen Exkurs zu unseren verwendeten Materialien:

Für unsere Reproduktionen nutzen wir Echt-Büttenpapier von Hahnemühle, dass ohne optische Aufheller auskommt und über eine ausgeprägte Aquarellstruktur verfügt. (Wahnsinn!)

In Verbindung mit speziellen Pigmenten (LUCIA) ergeben sich unglaublich kräftige Farben, die – ganz ohne zu verblassen – besonders lange haltbar: Mit unseren Bilderrahmen mit Museumsglas ist das Bild bis zu 80 Jahre farbstabil! (Woah!)

Diese Qualität kommt aber mit einem „Nachteil“: So hergestellte Kunstdrucke sind empfindlicher. Insbesondere tiefe dunkle Flächen wie beim Halbmond sind anfällig zum Beispiel für Fingerabdrücke.

(Daher kommen unsere Fineart-Prints mit nachhaltig hergestellten Handschuhen und entsprechenden Warnhinweisen zu euch.)

Als Beispiel dient uns Halbmond unserer Künstlerin Eliza Roth (Moa),
die sich ihrer großen Liebe, dem Kreis, widmet.

Der deutschlandweite Druckvergleich

Wie ihr seht, handelt es sich um Drucke mit besonderen Anforderungen. Da wir selbst auch lernen wollten, wie das bestmögliche Produkt aussehen kann, haben wir deutschlandweit unsere Fühler ausgestreckt und Testdrucke bestellt. Würden die spezialisierten Unternehmen den äußerst empfindlichen Druck makellos herstellen und zu uns transportieren?

Die Ergebnisse waren gelinde gesagt erschreckend:

"Beide Prints sind nicht perfekt, aber beide sind verwendbar."

"Sie können ein Tuch nehmen und versuchen, es abzuwischen."

Das ernüchternde Ergebnis: Über die Hälfte der bestellten Kunstdrucke war quasi für die Tonne – WTF, ihr seid doch darauf spezialisiert?! Sicher, wir haben absichtlich ein Motiv ausgewählt, welches besonders viel Sorgfalt verlangt. Aber uns dann um die Ohren zu hauen, dass es nicht anders gehe, verschlug uns schon etwas die Sprache.

Einen Vorteil hatte das Ganze jedoch: Wir haben viel von den Fehlern anderer gelernt und wissen, wie der beste Fineart Print aussehen kann. Wir haben dafür lang am Produktionsablauf vor Ort gefeilt. Zusätzlich haben wir schlußendlich doch noch einen Anbieter gefunden, der zuverlässig Großformate herstellen kann.

Wie schlägt sich der kontaktlose Kunstscanner im Vergleich zum erfahrenen Fotografen?

Ein weiterer Stolperstein kann das digitale Bildmaterial für die Reproduktion sein. Wir haben mehrere Testbilder digitalisieren lassen und wollen euch die Ergebnisse nicht vorenthalten: Links ein mit einem großformatigen, kontaktlosen Kunstscanner erstelltes digitales Bild, rechts die von unserem professionellen Kunstfotografen Lászlo Tóth hergestellte Druckvorlage.
Farben, Schärfe, Strukturen: In allen Aspekten gewinnt (zumindest in unserem Vergleich) die professionelle Kunstfotografie. 

Scan Foto

Digitale Bildbearbeitung für den Druck von Fineart-Prints

In einem weiteren Blogpost werden wir demnächst auf die unterschiedlichen Aspekte der digitalen Bildbearbeitung eingehen. Denn so gut das Motiv, das Papier, die Farben und digitale Vorlage auch sein mögen, ohne farbechte Widergabe am Monitor, passende ICC-Profile für das Papier und die richtige Gradationskurve wird der Kunstdruck schnell ein Reinfall, der mit dem Original nicht mehr viel gemein hat. Was sich hinter diesen und weiteren Begriffen verbirgt, erzählen wir euch demnächst. ❤

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